Das Google einiges an Daten sammelt sollte mittlerweile eigentlich jedem klar sein, aber es gibt auch Sachen, da wäre ich beim besten Willen nicht drauf gekommen. Google Bilder speichert nämlich tatsächlich, ob und wie lange ich mit dem Mauszeiger auf einem Bild war. Wie das aussieht und wie das funktioniert werde ich in diesem Beitrag zeigen.

Eigentlich hatte ich nur zufällig Firebug offen, als ich Google Bilder besuchte. Da er im Tab Netzwerk stand konnte ich jede Verbindung sehen, die zum Webserver aufgebaut wird. Ich staunte nicht schlecht, als jedes Mal, wenn ich den Mauszeiger bewegte eine neue Anfrage an Google Server im Netzwerkpanel angezeigt wurde.

Damit sich niemand in seinen Rechten verletzt fühlt, habe ich die Bilder entfernt. Danke liebe Abmahner
Damit sich niemand in seinen Rechten verletzt fühlt, habe ich die Bilder entfernt. Danke liebe Abmahner

Wie unschwer zu erkennen ist baut Google eine Verbindung zu der folgenden Adresse auf:

https://www.google.de/imghover?iact=hm&dur=2247&q=Gurke&page=1&start=0&ndsp=20&ei=q-Q1U8-0NIaatQbG0oAw&tbnid=5pHrOnny3lqrAM%3A&imgurl=<Adresse zum Bild>

Die rot eingefärbten Teile lassen sich ziemlich leicht erklären. Wie man sieht werden der URL per GET Daten übergeben, die per Javasript erzeugt wurden.

  • dur gibt dabei an, wie lange der Mauszeiger auf dem Bild geblieben ist
  • q gibt den Suchbegriff an, nach dem ursprünglich gesucht wurde
  • page gibt die Seitenzahl an, auf der der Nutzer das Bild mit dem Mauszeiger überfahren hat
  • ei irgendein Identifier um den Nutzer zu identifizieren, bleibt immer gleich
  • tbnid eindeutige ID, die bei jedem Vorschaubild einmalig ist, um das Bild zuordnen zu können
  • imgurl Adresse zum Bild

Auch wenn als Status 204 No Content zurückgegeben wurde, heißt das natürlich nicht, dass Google die Daten nicht ausgewertet hat. Das bedeutet nur, dass Google keine Daten zurückgeschickt hat. So kann natürlich traffic gespart werden. Und wer jetzt lacht, der sollte mal darüber nachdenken, was passiert, wenn ständig mehr oder weniger sinnvolle Daten über das Maus überfahren eines Bildes hereinkommen und das von Millionen von Nutzern – ein prima Ddos.

Stellt sich nun natürlich noch die Frage, was Google mit diesen Daten macht. Für mich scheint es logisch, dass Google die Daten benutzt, um Bilder zu bewerten. Menschen reagieren auf visuelle Reize. Der geneigte Nutzer wird wahrscheinlich seine Maus auf sein bevorzugtes Bild lenken. Schon weiß Google, dass dieses Bild offenbar für diesen Suchbegriff relevant ist.

Ich habe mir um das einmal näher zu erläutern folgendes Beispiel überlegt: Jemand sucht nach Porsche. Jetzt hat Google vielleicht Bilder im Speicher, die auf Seiten gefunden wurden, auf denen das Wort Porsche gefunden wurde, die allerdings gar keinen Porsche zeigen, weil z.B. noch ein VW auf einem anderem Bild war, dass aber auf der selben Seite mit dem Wort Porsche zu finden war. Das Problem ist jetzt, dass beide Bilder bei der Suchanfrage nach Porsche angezeigt werden. Allerdings wird jemand, der nach Porsche sucht keinen VW sehen wollen. Also wird er die Maus wohl nicht auf den VW sondern auf ein Bild mit einem Porsche lenken. Google weiß jetzt, welches Bild für die Suchanfrage Porsche relevant ist. Wenn das viele Nutzer machen, dann fällt der VW irgendwann aus den Suchergebnissen raus, weil er durch die fehlenden Berührungen für den Algorithmus weniger Relevanz hat, als das Bild mit dem Porsche.

In der normalen Google Suche konnte ich dieses Verhalten allerdings nicht feststellen. Es scheint, als ob Google wirklich den Trick mit den visuellen Reizen verwendet.

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