Die mittlerweile über 60 Jahre alte Krippe hatte scheinbar bereits beim Bau oder kurz danach einige Glühlampen spendiert bekommen. Damals mangelte es noch an vielen Teilen, sodass für die Elektrik Blumendraht verwendet wurde. An den Kontaktstellen wurde die Lackschicht entfernt und die Drähte verdrillt. An den Fassungen für 24 Volt Glühbirnchen wurde dies offenbar genauso gemacht.
Mittlerweile funktionierte die Elektrik bereits seit langem nicht mehr. Eigentlich wusste keiner mehr warum oder wie die ursprüngliche Verdrahtung einmal funktioniert hatte und inzwischen hatte ein orangenes Nachtlicht in die Krippe gefunden. Diese Beleuchtung war natürlich alles andere als schön, sodass ich letztes Jahr mit der Modernisierung der Beleuchtung anfing.
Zunächst erfolgte ein Test der alten Verdrahtung. Mit aktivierter Strombegrenzung und gerade einmal 12 Volt gelang es mir dann auch die Lampen zum glimmen zu bringen, wenn auch nicht sehr zuverlässig. Wackeln an Drähten und den Lampen selbst führte schnell zu einem Flackern oder Ausfall der Lampen. Zudem wurden sie auch bei halber Betriebsspannung recht warm, was bei einer Krippe aus trockenem Holz und Stroh nicht ganz ungefährlich ist.
Ich entschied mich die Krippe auf LED Beleuchtung umzurüsten. Dafür kamen zwei diffuse, gelbe und gleichzeitig sehr helle LEDs in den Ecken des Daches zum Einsatz. Eine rote LED beleuchtet gleichzeitig die Laterne in der Krippe von innen. Die LEDs werden mit Vorwiderständen geschützt und aus einem 7805 Linearregler versorgt. Die eigentliche Spannungsversorgung erfolgt somit von einer Platine auf der Rückseite der Krippe, die von einem alten Handynetzteil gespeist wird.
Dieses Jahr stand die Erweiterung um ein Lagerfeuer an. Im letzten Jahr hatte ich die Platine bewusst etwas größer gelassen und aufgrund des Spannungsreglers und der stabilisierten Gleichspannung von 5 Volt, konnte ich so zusätzlich einen Mikrocontroller auf der Platine unterbringen, der ein flackerndes Lagerfeuer simuliert. Zum Einsatz kommt ein ATtiny85, zwei Widerstände und eine gelbe und rote LED.
Die LEDs werden mit Zufallswerten per Hardware PWM durch den ATtiny gedimmt und somit zum flackern gebracht. Aufgrund der Verwendung von zwei getrennten PWM Kanälen, fällt die Farbmischung somit mal rötlich über orange bis gelblich aus, sodass ein sehr schönes Flackern entsteht. Den Schaltplan und die Software gibt es wie immer auf GitHub.
Wie unschwer zu erkennen ist sind die LEDs über ein Kabel mit der Platine auf der Rückseite der Krippe verbunden. Die Versorgung ist über Stecker trennbar, sodass auch das Einpacken der Krippe am Ende der Weihnachtszeit problemlos möglich sein sollte. Wenn sich die neue Elektronik nach der Weihnachtszeit bewährt hat, wird sie noch mit ein wenig Kleber auf der Rückseite gegen verrutschen gesichert.