Manchmal möchte auch ich nochmal lineares Fernsehen gucken. Einzige Möglichkeit ist dazu entweder den Fernseher zu benutzen oder eine DVB-T Stick. Beide haben jedoch den Nachteil nicht besonders mobil zu sein. Schließlich möchte auch ein USB DVB-T Stick optimalen Empfang haben. Daher habe ich in diesem Beitrag einmal zusammengefasst, wie man unter Linux das Videosignal eines DVB-T Sticks ins Netzwerk an einen anderen Rechner streamen kann.
Erstmal brauchen wir dazu natürlich einen Linux kompatiblen DVB-T Stick. Nachdem wir den haben, müssen eventuell die Kernelmodule noch aktiviert werden:
modprobe dvb_usb_rtl28xxu //und möglicherweise zusätzlich: modprobe rtl2830 modprobe rtl2832
Nun kann es auch schon losgehen. Ein ls /dev/dvb* sollte bereits etwas ausgeben. Um erstmal zu testen, ob wir überhaupt Empfang haben und welche Sender wir erhalten empfiehlt sich die Installation von Kaffeine. Achtung: Es werden die KDE Bibliotheken benötigt und gegebenfalls mitinstalliert. Unter Arch erfolgt die Installation mit pacman -S kaffeine. Die Bedienung ist selbsterklärend, daher gehe ich hier nicht näher drauf ein.
Wann wird es spannend?
Jetzt! Um einen Stream zu erstellen benötigen wir gnuTV. Unter Arch wird es mit dem Paket linuxtv-dvb-apps installiert. Nach der Installation muss zunächst ein Sendersuchlauf mittels
w_scan -ft -c DE -M > ~/.mplayer/channels.conf
durchgeführt werden. Wichtig dabei ist das Parameter -M, da gnuTV die Liste ansonsten nicht lesen kann. Nun kann man den Stream auch schon starten. Alles was wir brauchen ist der Sendername (befindet sich in der eben erzeugten channels.conf) und die IP des Zielrechners.
gnutv -channels ~/.mplayer/channels.conf -out rtp 192.168.178.41 50600 "Das Erste"
Zu beachten ist, dass ein relativ hoher Port gewählt werden sollte, um Kollisionen zu vermeiden. Wichtig ist auch, dass es sich bei der eingetragenen IP um die IP Adresse des Zielrechners, also dem Rechner handelt, der den Stream empfangen soll.
Am Zielrechner kann der Stream nun im VLC empfangen werden. Dazu unter Öffnen den Reiter Netzwerk auswählen. Dort muss die folgenden URL geöffnet werden:
rtp://192.168.178.41:50600
Bei der IP Adresse handelt es sich wieder um die Ziel IP, also in diesem Fall die IP des Rechners, an dem man sich gerade befindet. Nun sollte der Stream auch schon abgespielt werden. Zumindest bei meinem DVB-T Dongle muss ich im VLC noch das Deinterlacing einschalten (Video->Deinterlace->Automatic), um ein Bild ohne Zeilensprünge zu erhalten.
Was für einen Stick hat du benutzt? Geht vielleicht auch der von Equinux?
Wäre super, wenn das auch auf einem NAS laufen würde.
Ich weiß, dein Kommentar ist schon etwas älter. Er ist leider in der Spam Flut untergegangen. Ich habe einen Stick mit dem Chipsatz RTL2832U verwendet. Solange es aber Treiber für Linux gibt, sollte das mit jedem beliebigen DVB-T Stick funktionieren. Die Synology NAS haben soweit ich weiß ein installierbares Paket, mit dem man DVB-T Sticks direkt betreiben kann. Getestet habe ich es allerdings nie, weil meine Diskstation im Keller stand.