Inzwischen hatte ich sie schon 3 oder 4 mal nach dem Update auf meinem Server. Die Meldung

=> /boot is using 92.1% of 227MB

nach dem Login per SSH in der darauf erscheinenden Systemübersicht. Auf den ersten Blick ist es nicht weiter schlimm, wenn der Bootsektor vollläuft, allerdings sind bei neuen Linux Kerneln, welche im /boot je nach System teilweise ihren Platz finden, keine weiteren Updates mehr möglich. Deshalb möchte ich hier einmal zeigen, wie man den Bootsektor schnell und unkompliziert von den alten, nicht mehr verwendeten Kerneln befreit.

Zunächst empfehle ich die üblichen Vorgänge, um das System auf den aktuellen Stand zu bringen:

sudo apt-get update

sudo apt-get uprade

Auf jeden Fall sollte man aber die folgenden Schritte befolgen. Es empfiehlt sich zunächst immer zu versuchen die nicht mehr benötigten Pakete per

sudo apt-get autoremove

zu entfernen. Das ist vor allem wichtig, damit eventuelle Abhängigkeiten zu alten Kernel Version aufgelöst werden. Um nun den Bootsektor zu leeren, muss man ersteinmal wissen, welche Kernel Version man aktuelle benutzt. Diese darf nämlich logischerweise nicht gelöscht werden. Dafür gibt man den Befehl

uname -r

im Terminal ein. In meinem Fall gibt dies die Version 3.2.0-48-generic zurück. Anschließend lassen wir uns alle Datein in /boot anzeigen:

ls /boot

In meinem Fall gibt das folgendes zurück:

abi-3.2.0-38-generic          initrd.img-3.2.0-44-generic
abi-3.2.0-39-generic          initrd.img-3.2.0-45-generic
abi-3.2.0-40-generic          initrd.img-3.2.0-48-generic
abi-3.2.0-41-generic          lost+found
abi-3.2.0-43-generic          memtest86+.bin
abi-3.2.0-44-generic          memtest86+_multiboot.bin
abi-3.2.0-45-generic          System.map-3.2.0-38-generic
abi-3.2.0-48-generic          System.map-3.2.0-39-generic
config-3.2.0-38-generic      System.map-3.2.0-40-generic
config-3.2.0-39-generic      System.map-3.2.0-41-generic
config-3.2.0-40-generic      System.map-3.2.0-43-generic
config-3.2.0-41-generic      System.map-3.2.0-44-generic
config-3.2.0-43-generic      System.map-3.2.0-45-generic
config-3.2.0-44-generic      System.map-3.2.0-48-generic
config-3.2.0-45-generic      vmlinuz-3.2.0-38-generic
config-3.2.0-48-generic      vmlinuz-3.2.0-39-generic
grub                                vmlinuz-3.2.0-40-generic
initrd.img-3.2.0-38-generic  vmlinuz-3.2.0-41-generic
initrd.img-3.2.0-39-generic  vmlinuz-3.2.0-43-generic
initrd.img-3.2.0-40-generic  vmlinuz-3.2.0-44-generic
initrd.img-3.2.0-41-generic  vmlinuz-3.2.0-45-generic
initrd.img-3.2.0-43-generic  vmlinuz-3.2.0-48-generic

Dort können jetzt fast alle Dateien gelöscht werden, die in der nicht mit der aktuelle verwendeten Version, also 3.2.0-48-generic deklariert werden. Es können alle abi, config, initrd.img, System-map und wmlinuz Dateien, die nicht der aktuell verwendeten Version entsprechen folglich gelöscht werden. Nicht gelöscht werden dürfen der Ordner grub und lost+found, sowie die Dateien memtest86+.bin und memtest86+_multiboot.bin. Sollten sich auf eurem Rechner entsprechend andere Dateien befinden, ohne eine Versionsbezeichnung, die einen Kernel deklariert, so sollten auch diese nicht gelöscht werden. Man kann aber auch experimentieren und zur Not mit den unten beschriebenen Schritten das Backup verwenden.

Bevor man allerdings seine Änderungen durchführt, sollte man immer zuerst ein Backup eines solch wichtigen Bereichs machen. Dafür einfach den Bootsektor kopieren:

sudo cp -rv /boot /boot-backup

Als Zielverzeichnis kann natürlich auch jeder andere Pfad dienen. Mit

cd /boot

wechselt man jetzt, falls noch nicht geschehen in den Bootsektor und löscht anschließend alle nicht mehr benötigten Dateien per

sudo rm datei

Danach einfach einen reboot durchführen. Sollte es zu Problemen kommen, dann kann per Live CD der Bootsektor mit dem Backup Verzeichnis problemlos überschrieben werden. Sollte es keine Probleme geben, so kann das Backup natürlich per

rm -rv /boot-backp

entfernt werden. Ansonsten viel Spaß beim Updaten und nicht mehr sehen der Meldung 😉

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