Nachdem gestern mein Prusa i3 Hephestos angekommen ist, habe ich natürlich begonnen ihn aufzubauen. Ich habe bisher etwa 8 Stunden mit dem Aufbau verbracht und es fehlt noch einiges 😉 . Der Grundrahmen des Druckers steht und das Druckbett ist auch fast fertig. Der Extruder muss noch montiert werden und die Elektronik einschließlich Verkabelung schlummert noch im Karton. In diesem Artikel werde ich meine ersten Erfahrungen und Meinungen zum Aufbau aufzählen.

Der Rahme steht, die Druckfläche ist mechanisch Fertig, das Druckbett mus noch aufgebaut werden.
Der Rahmen steht, die Druckfläche ist mechanisch Fertig, das Druckbett mus noch aufgebaut werden.

Die Anleitung

Sie ist nur auf Englisch verschickt worden. Auf reprap.org befindet sich aber auch eine deutschsprachige Anleitung, auf die ich allerdings nur selten zurückgegriffen habe. Das iPad lag einfach immer im Weg rum und wollte nicht so rumgeschubst oder als Unterlage genutzt werden wie die Papierversion. An sich ist das nicht weiter tragisch, immerhin handelt es sich um einen spanischen Drucker.
Was dagegen deutlich drastischer ist, dass die Anleitung teilweise sehr unstrukturiert ist. So müssen um spätere Schritte wie das Anbringen eines Endschalters auszuführen zunächst aufwändige Schritte wie die Montage der Achsen am Grundrahmen rückgäng gemacht werden. Leider gibt es einige dieser Stellen in der Anleitung. Besonders ärgerlich ist hierbei, dass bei dem späteren Schritt gesagt wird, dass empfohlen wird diesen mit dem vorherigen auszuführen. Da die Anleitung allerdings aus jeweils einem Heft pro Bauabschnitt besteht, ist es schnell möglich sie durchzusehen und solche Kleinigkeiten vorher zu klären.
Alles in allem ist sie gut bebildert und die kleinen Heftchen ermöglichen eine sinnvolle Einteilung in Arbeitsschritte. Manchmal wäre es wünschenswert eine genauere Beschreibung zu haben. Auf YouTube gibt es aber auch eine gefilmte und englische Anleitung, die mir an unklaren Stellen geholfen hat.
Das stylisierte Aufbauvideo von bq zeigt zwar gut was man machen soll, wie man es aber am besten macht wird leider nicht beschrieben. Aber was solls: Ein wenig mit Werkzeug sollte man schon umgehen können, wenn man sich einen 3D Drucker bauen will.

Das Werkzeug

Eins vorweg: Ohne Schraubstock geht gar nichts oder jedenfalls nur sehr schwer. Für die Montage der X-Achse müssen beispielsweise Linearlager in die gedruckten Teile gepresst werden. Mit einem Schraubstock ist das einfach: Kunstoffteil ansetzen, Lager leicht in das Loch pressen und Schraubstock zudrehen. Es knarzt ein wenig und eine Sollbruchstelle reißt und das Lager ist drin. Eine andere Frage ist dann schon, wie man es wieder raus bekommt 😉 .
Einen kleinen Bohrer mit Handhalter sollte man auch haben. Wie das so ist beim 3D Druck sind manche Löcher eben nicht ganz in der Größe, in der sie sein sollten. Schnell aufbohren und gut ist. Das ist ganz normal und nur ein Hinweis.
Ein paar Pfeilen und Schmirgelpapier werden auch benötigt. Der Riemenspanner auf der X-Achse benötigte zumindest bei mir noch einiges an Nachbearbeitung um ineinander zu passen. Da bin ich mir nicht sicher, ob es sich um einen Designfehler handelt oder das Teil fehlerhaft ausgedruckt wurde. Spätenstens beim Ersatzteildruck werde ich das aber sehen und das Teil eventuell überarbeiten.

Gedruckte Teile & Verbesserungen

Riemenspanner Y-Achse
Fäden entfernt

Die gedruckten Teile sind stabil und ordentlich ausgedruckt. Bei größeren Teilen wurde offenbar eine etwas gröbere Schichtenhöhe verwendet, kleine Teile wurden dagegen feiner gedruckt. Das ist durchaus angemessen.
Der Riemenspanner für die Y-Achse ist etwas ungünstig gedruckt worden. So wurde er ohne Stützstruktur gedruckt, was im Inneren des hier gezeigten Langslochs leider zu herunterhängenden Fäden führte, die ich mit einem Entgrater entfernt habe. Stützstruktur in diesem Loch ist wahscheinlich schwer zu entfernen, hätter der Riemenspanner beim Druck aber auf der Seite gelegen, so hätte man die Stützstruktur am zweiten Loch (unter meinem Finger) hinzufügen können. In diesem Fall wäre sie auch leicht zu entfernen gewesen. Beim Druck von Ersatzteilen werde ich das beachten.

Verpackung

Damit bin ich auf vorerst am letzten Punkt angekommen. Der Drucker kam sehr schön verpackt in einem Karton mit farbigem Aufdruck, der den Drucker zeigt an. Im Inneren der schweren Kiste befinden sich dann nochmal viele kleine Karton, die in Themenbereiche wie Schrauben, Extruder, Achsen und Elektronik eingeteilt sind. Dadurch waren die Teile gut vor Transportschäden geschützt und lassen sich leicht finden. Praktisch ist an den einzelnen Kartons auch, dass man  (wenn sie groß genug ist) einfach alle auf seine Werkbank legen kann und die Bauteile zur Anleitung aus diesen Kartons holt. Leere Kartons oder Folien habe ich dann zurück in den großen Karton geworfen. Das erleichtert den Aufbau und das Halten von Ordnung ungemein.

Morgen geht es weiter. Für ein Fazit ist es jetzt noch zu früh, es ging hier nur um meine Erfahrungen. Wenn wieder genug zusammengekommen ist, werde ich auch wieder einen Artikel schreiben.

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